Species

Eine gentechnisch gezeugte Mischung aus Mensch und Alien hält eine Gruppe von Wissenschaftlern in Atem ...

SPECIES

von André Günther

Die Ausgangsidee ist doch genial. Da senden irdische Wissenschaftler ihre Botschaften ins All und plötzlich - eine Antwort! Verschlüsselt darin, der genetische Code zur Reproduktion eines Lebewesens der Absenderwelt. So wird also in einem Geheimprojekt 'Sil' erschaffen: Nach außen hin ein ganz normales irdisches Wesen, aber wehe, sie verwandelt sich! Von diesem Erschaffungsprozeß erfährt man leider so gut wie gar nichts, denn bereits gleich am Anfang, der zugegebenermaßen sehr stimmungsvoll und vielversprechend ist, soll Sil beseitigt werden.

Spannungsarm!

Das muß aber erst einmal warten, da sie die Sache durchschaut und ausbricht. Also wird ein Team zusammengestellt, das sie zur Strecke zu bringen soll. Und damit für jeden was dabei ist, haben wir einen Ex-Marine, einen Empathen (seit ST:TNGs Deanna Troi sind die mächtig im Geschäft), eine Psychologin, einen Arzt und wer weiß, wen noch, im Team. Damit wäre das Fundament gelegt - und nach etwa zwanzig Minuten geht der Film den Bach runter. Da kann sich Roger Donaldson noch so anstrengen und die wildesten Kamerafahrten und ausgeklügeltsten Actionsequenzen aufbieten, so richtige Spannung will einfach nicht aufkommen.

Mäßige Computeranimationen!

Die Doofheit und/oder Unfähigkeit der Autoren, ihre eigene Prämisse einigermaßen originell zu entwickeln, lassen den Film wie mit Senkblei beschwert auf der Stelle treten. Mit der Logik hapert es zusehends, Fragen über Fragen türmen sich auf, die Ereignisse folgen eher einem Konstruktionsplan, denn einer 'organisch' entwickelten Geschichte und, man ahnte es bereits, H.R. Gigers vielgepriesenes Geschöpf wird nur bedauerlich kurz in voller Schönheit präsentiert - und zum Ende dann gegen (zu offensichtlich) noch unausgereifte Computeranimationen eingetauscht.

Überflüssige Figuren!

Von den Schauspielern können lediglich Michael Madsen und Natasha Henstridge ein paar Pluspunkte verbuchen, selbst der sonst so verläßliche Ben Kingsley kann seinem Rollenfragment kaum ein paar Nuancen entlocken. Und die anderen Figuren sind sowieso überflüssig – sie tragen weder sonderlich zur Handlung bei, noch sind sie sympathisch oder einprägsam. Zumindest aber haben das Filmplakat und der Trailer genau den (Plus) Punkt getroffen, den der Film selbst leider kein einziges Mal erreicht.

Species (USA 1995)

  • Regie: Roger Donaldson
  • Produktion: Frank Mancuso Jr., Dennis Feldmann (auch Drehbuch)
  • Kamera: Andrzej Bartkowiak
  • Musik: Christopher Young
  • SIL-Design: H.R. Giger
  • Spezialeffekte: Boss Film Studios
  • Darsteller: Ben Kingsley, Michael Madsen, Natasha Henstridge, Marge Helgenberger, Forrest Whittacker, u.a.

Dieser Artikel erschien in Spookie Nr. 0, Januar 1996